Unser Fuhrparkmanager Ulrich hat über unseren Kunden die Anfrage für die Bereitstellung eines Kleinbus erhalten. Dieser würde benötigt, um die vor dem Krieg geflüchtete Verwandtschaft eines Mitarbeiters (David), aus der Stadt Charkiw an der polnisch-ukrainischen Grenze abzuholen.
Da unser Kunde ein solches Fahrzeug nicht im Fuhrpark innehat, erkundigte sich Ulrich anderweitig und wurde bei der Partnerfirma Colonia Spezialfahrzeuge fündig. Diese stellte daraufhin, ohne zu zögern, einen 8 Sitzer-Bus zur Verfügung. Ulrich wollte helfen und bot sich direkt als Fahrer an. Der Transport wurde durch unseren ehemaligen Kollegen Tobias und seinen privaten Bus noch ergänzt. So war es möglich 10 Personen in Sicherheit und nach Deutschland zu bringen.
Der Transport wollte jedoch nicht leer in das Kriegsgebiet starten. So wurden kurzfristig, von unserem Kunden, humanitäre Spenden zur Verfügung gestellt. Durch weitere Bargeld-Spenden von Mitarbeitern unseres Kunden wurde bei Metro, Aldi und Ikea benötigte Artikel eingekauft, sodass die Busse binnen vier Stunden komplett vollgeladen waren.
Planmäßig ist die Kolonne dann am Samstagmorgen um 7:00 Uhr zu der Hilfsaktion mit zwei vollgeladenen Bussen auf eine 1.400 km bevorstehende Tour über Dresden, Breslau und Krakau aufgebrochen. Begleitet wurden sie von David, seiner Frau Anastasia und seinem Schwager Florian als zusätzliche Fahrer.
Das erste Ziel der Fahrt war die polnische Stadt Przemysl in der Nähe der Grenze zur Ukraine. Hier wurden die Hilfsgüter an eine Hilfsorganisation an einem Bahnhof übergeben. An diesem Bahnhof kommen Flüchtlinge mit Zügen aus der Stadt Lwiw (Lemberg) aus der Ukraine an. Damit diese Züge nicht wieder leer zurück in das Kriegsgebiet fahren, werden die Hilfsgüter dort eingeladen und in die Krisengebiete transportiert. Diesen Kontakt hatte Anastasia im Vorfeld ausfindig gemacht.
Die ukrainische Familie erreichte währenddessen nach einer sehr beschwerlichen Zugreise die polnische Grenze. Um nur ein Beispiel zu nennen: sie standen sechs Stunden lang im Bahnhof von Kiew ohne Licht und Heizung und durften den Zug nicht verlassen.
Als die beiden Kleinbusse den Grenzübergang bei Dołhobyczów-Kolonia erreichten, wurden sie bereits sehnsüchtig von der Familie erwartet. Anastasias Mutter, Oma und weitere fünf Familienmitglieder konnten aufgenommen werden. Für die weiteren freien Plätze in den Bussen fand sich schnell eine ukrainische Frau mit ihrem Sohn, welche den Weg nach Deutschland antreten wollten.
Nach insgesamt 50 Stunden und ca. 3.120 gefahrenen Kilometern erreichte der Transport wieder den Ausgangspunkt.
Die Familienmitglieder kamen bei Verwandten und Freunden unter. Die zusätzlich aufgenommene Mutter mit Sohn wurden von einem Freund abgeholt und reisten weiter nach Prüm in der Nähe von Gerolstein… sie alle mussten ihre Heimat verlassen, waren aber endlich in Sicherheit!
Wir sind stolz auf Euch und sagen DANKE !